Fütterstörung
Es passiert immer wieder, dass Kinder Aufgrund verschiedener Erkrankungen oder gesundheitlicher Komplikationen (z.B. Herzfehler, Frühgeburt, Ösophagusatresie , Syndromerkrankung u.a.) eine intensiv-medizinische Versorgung in der ersten Lebensphase benötigen. Oft erfordert diese auch eine Ernährung über eine Magensonde.
Liegt eine Sonde (nasogastral oder PEG) über einen längeren Zeitraum, kann das Kind eine Sonden-Abhängigkeit entwickeln, die mit einer Verweigerung von oraler Nahrung einhergehen kann. Oder aber das Kind isst zu wenig, um auf eine ausreichende Kalorienmenge zu kommen. Eine mögliche Hypersensibilität im Mundbereich kann das Essverhalten zusätzlich noch negativ beeinflussen (z.B. stark selektives Essverhalten (Peaky Eater) oder Würgen und Erbrechen).
Der von Seiten der Eltern bestehende Druck das Kind mit einer ausreichenden Ess- und Trinkmenge versorgen zu müssen, führt auf Seiten des Kindes meist zu einer stressigen Esssituation oder sogar zu einer Verweigerungshaltung.
In der Therapie, die aufgrund der Komplexität von uns fast immer im Hausbesuch angeboten wird, wird gemeinsam mit den Eltern ein individuelles Therapiekonzept erarbeitet.
Dieses Konzept beinhaltet folgende Therapieaspekte: Esssituation Zuhause, Beziehung Eltern-Kind in der Esssituation, Interaktion beim Essen, Essmenge, Mundmotorik, orofaciale Sensibilität und allgemeiner Entwicklungsstand.
Ziel der Therapie ist in der Regel neben der Entwöhnung von der Magensonde die Esssituation für alle Beteiligten entspannter zu gestalten und eine ausreichende Ess- und Trinkmenge zu etablieren.
Die Fütterstörung ist im ICD10 aufgeführt (F98.2) und Ihre Behandlung damit eine von der Krankenkasse zu vergütende Leistung.